Anlässlich des Weltfrauentags, der vor Kurzem stattfand, habe ich neulich an einer Diskussion teilgenommen, in der es um Mädchen in Technikberufen ging. Wenn man sich die Berufswahl der Jungen und Mädchen näher ansieht, stellt man fest, dass Mädchen oft Berufe im kaufmännisch-sozialen Bereich wählen, während Jungen Ihren Schwerpunkt auf technische Berufe legen. So sagte die Süddeutsche Zeitung bereits 2004 in dem Artikel → Berufswahl“Mädchen sollten dahin kommen, sich jeden Beruf zuzutrauen“ hierzu:
„Bei den beliebtesten Ausbildungsberufen von Schülerinnen ist kein einziger Technik-Beruf dabei, stattdessen haben seit Jahren Arzthelferin und Bürokauffrau einen festen Platz in den Top Ten. Warum bewegt sich da nichts?“
Diese ungleiche Wahl hat mehrere Folgen. Zum Beispiel finden Unterschiede in der Entlohnung zwischen Männern und Frauen ihre Ursache auch in der Wahl des Berufsfeldes. Oder, es ist immer mal wieder so, dass eine Absolventenknappheit in Berufsgruppen eintritt, die u.a. die notwendige Ausbildung vorweisen, um Produkte für den Weltmarkt zu entwerfen, und unser Land voranzubringen. Solche Berufsgruppen die regelmäßig von der „Ingenieursknappheit“ betroffen sind, sind zum Beispiel die Ingenieure, oder die Informatiker. Aber genau dort ist dass Problem besonders groß, dass sich nur wenige Mädchen für diese Berufsfelder interessieren:
„Der Frauenanteil unter den Hochschulabsolvent/ -innen in Deutschland liegt bei 46%. In den unterschiedlichen Fächerbereichen bestehen allerdings große Unterschiede. In Studiengängen wie Ingenieurwissenschaften oder Informatik sind Frauen deutlich unterrepräsentiert. Weiterhin bestehen starke Unterschiede in Bezug auf die Fächerwahl: Männer schreiben sich vorwiegend in Physik, Mathematik und Ingenieurwissenschaften ein, Frauen bevorzugen Sozial- und Gesundheitswissenschaften sowie Pädagogik.“ – sagt → Argumente für den Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag
Da ich mich hier mit dem Produktmanagement für technische Produkte befasse, liegt mir dieses Problem der Absolventen in den technischen Fakultäten am Herzen. Um das Problem der eingeschränkten Berufswahl anzugehen, möchte ich meinen weiblichen/jungen Lesern zwei Dinge vorschlagen:
Die Berufswahl ist eine zu wichtige Frage, als dass es reicht, sich auf Empfehlungen von Anderen zu verlassen, oder sich nur über Broschüren o.ä. zu informieren. Daher halte ich es für sinnvoll, dass Ihr Euch einmal Firmen anseht, und Euch ein eigenes Bild von den Berufen macht. Entweder macht Ihr während der Schulzeit/vor dem Studium ein Kurzpraktikum, oder Ihr nehmt an den Girl’s Days teil. Das dies Sinn macht, seht Ihr daran, dass sich durch den Girl’s Day die Einstellung von Euch Mädchen ändert:
„Auch auf das Image technischer und sozialer Berufe hat der Girls’Day Einfluss: Die aktuelle Studie „Berufsimages aus der Sicht von Girls’Day-Teilnehmerinnen“ vergleicht die Einschätzung technischer und sozialer Berufe im Längsschnitt. Die Befragung zum Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag zeigt, dass die teilnehmenden Schülerinnen technisch-naturwissenschaftliche Berufe im Zeitverlauf zunehmend positiver bewerten.“ – Bundeskanzlerin übernimmt Schirmherrschaft für den Girls’Day
Produktmanager arbeiten oft in der Schnittstelle von Technik und Wirtschaft. Ihr befasst Euch dort oft mit Ingenieursthemen, aber eben auch mit Kunden, bzw Menschen generell. Schaut Euch mal hier in meinem Blog um, um einen besseren Eindruck von den Aufgaben zu bekommen, und sucht Euch noch weitere Informationen im Netz. Eine gute Quelle für Information über eine interdisziplinäre Ausbildung ist die Seite des Verbandes der Wirtschaftsingenieure unter https:/www.vwi.org. (Obwohl man auch mit einer anderen Ausbildung den Job des Produktmanagers ausfüllen.)
Das Original dieses Artikels ist auf →Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links: