Crowdsourcing und Mode

Mode lebt stark von Trends, und (gesellschaftlichen) Einflüssen. Heute geht es um eine interessante Community, die in der Modeszene u.a. dazu verwendet wird, um zukünftige Trends zu entdecken.

Der Ansatz läßt sich mit einigem Nachdenken durchaus auf andere Bereiche übertragen, insbesondere dort, wo es auf  Inspirationen ankommt, die man von Nutzern erhalten kann.

Die → Online Version der Vogue Modezeitung bietet über ihre Kooperation mit dem → lookbook.nu eine Plattform an, auf der sich Menschen mit Ihren Outfitideen präsentieren können. Bei der Suche nach Outfits lohnt ein Blick dorthin, da dort auch Bezugsquellen genannt werden. Weiter unten finden Sie ein typisches Beispiel für einen Streetstyle, der dort gezeigt wird.

Wir benutzen diese Site zum Beispiel, um Ideen für Modefotos zu finden (siehe Artikel → Styling für Models), oder um die ein oder andere Bekleidungsidee zu sehen.

Interessante Elemente von Lookbook.nu

Das lookbook.nu funktioniert ähnliche wie eine Seite in einem Mitmachportal, bzw im sozialen Web. Die Nutzer(innen) legen sich Profile an, und laden Fotos hoch, die ihrem persönlichen Modestil entsprechen. Andere Nutzer können über die einzelnen Styles abstimmen (neudeutsch „voten“‚), oder sie können Kommentare hinterlassen. Auch können sie sich zu Fans erklären. Hierdurch ist es möglich, Styles herauszufinden, die besonders gut ankommen. Diese Information wird auch über einen speziellen Service verwendet, um „Hot-“ Styles anzeigen zu können.

Eine weitere Funktion, die verwendet werden kann, um interessante von uninteressanten Styles zu trennen, ist die Möglichkeit, sich interessante Styles anderer Nutzer zu abonnieren. Hierdurch wird schnell klar, welche Mode ankommt, und welche weniger.

Eine Besonderheit ist, dass zu jedem Bild Mouseovers existieren, die Informationen darüber anzeigen, welches Bekleidungsstück aus welchem Landen stammt, bzw von welcher Modemarke. Hiermit hat man relativ schnell alle Information, die notwendig ist, um die Styles nachzumachen.

Die Community hat eine weltweite Verbreitung – so ist es möglich Streetstyles von verschiedenen Orten zu finden. Das junge Mädchen (Louise E.) links repräsentiert beispielsweise den Streetstyle in Paris (Das Foto ist offenbar vor der medizinischen Hochschule in Paris entstanden).

Bewertung

Wenn man sich eine Zeit mit der Site befasst, wird man feststellen, dass man relativ schnell einen guten Überblick erhält über die Präferenzen der modebegeisterten Nutzer. Auf andere Gebiete übertragen, können Sie das Konzept dazu verwenden, um zum Beispiel mehr über die Präferenzen der eigenen Nutzer zu erfahren, oder, um Informationen über Veränderungen zu finden, die Nutzer an ihren Produkten vornehmen.

Es ist möglich, die Fotos unter Angabe der Quelle in eigene Webseiten einzubetten. Ein weiterer Nutzen ist die Bindung an die Marke (hier Vogue/ Lookbook.nu), sowie die damit erreichte universelle Bekanntheit.

Nebenbei lernt man auch viel über jüngere Zielgruppen. Zum Beispiel entstehen viele Fotos ohne großen technischen Aufwand, direkt mit der Handykamera. Dieser schnelle, sehr visuelle Stil ist typisch gerade für diese Nutzer. Wenn Sie auf jüngere Leute abzielen, erhalten Sie aus dem Aufbau der Site ebenfalls eine Idee davon, wie sie diese Gruppen erreichen.

Weiterführende Informationen

Das Original dieses Artikels ist auf →Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links:

This entry was posted on Dienstag, März 9th, 2010 at 8:52 pm. It is filed under Innovation, Thema des Tages and tagged with Beispiele, Consumer-Strategies, Crowdsourcing, Web 2.0. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed.