Erfolgsrezepte innovativer Firmen

Hal B. Gregersen forscht und publiziert zu der Frage, welche Eigenschaften eine innovative Firma ausmachen. Ein Video, das die Business School INSEAD veröffentlicht hat, faßt die wesentlichsten Ideen seines Buches mit dem Titel „The Innovator’s DNA“ zusammen.

Nokia ist in die Geschichte eingegangen, als eine Firma, die aus einer Position der Marktführerschaft heraus ihre dominierende Stellung eingebüßt hat, weil sie mit den schnellen Änderungen des Marktumfeldes nicht zurechtkam. Der ehemalige CEO hat jetzt hierzu ein Interview gegeben.

Nokia

Das folgende Interview mit Nokia’s ehemaligen CEO Olli-Pekka Kallasvuo zeigt die wesentlichsten Gründe auf, die bei Nokia zum Verlust der marktbeherrschenden Stellung geführt haben.

Es haben sich demnach mit dem Aufkommen des Smartphones die  Marktbedingungen für Nokia fundamental und schnell geändert.

Die Firma konnte nicht schnell genug auf diese Änderungen reagieren, weil das Beharrungsvermögen gegenüber diesen Änderungen zu groß war. Auch konnte und wollte sich nicht jeder Einzelne schnell genug an die neuen Gegebenheiten anpassen – ein häufiges Problem in marktbeherrschenden Firmen, die sich fundamentalen Änderungen gegenübersehen.

In solchen Situationen hilft es wohl nur, daß das Management dem sich abzeichnenden Änderungsbedarf einen großen Nachdruck verleiht. Solange man sich keiner externen Krise gegenübersieht, sollte man wenigstens intern nicht versäumen, die Mitarbeiter schonungslos auf die Lage aufmerksam zu machen.

The Innovator’s DNA

In dem folgenden Video geht es um das erwähnte Buch „The Innovator’s DNA„. Im vorderen Teil geht er auf die Faktoren ein, die innovative Menschen auszeichnen. Demnach fragen solche Leute die richtigen Fragen, und machen anschließend etwas, um die durch die Fragen aufgeworfenen Probleme zu lösen.

Gregersen geht davon aus, daß die Frage, ob Menschen innovativ sind, oder nicht, teilweise durch die Gene bestimmt wird (er spricht von 25% bis 30%). Auf der anderen Seite werden 70% bis 75% dieser Eigenschaft aus dem Umfeld beeinflusst oder durch dieses verstärkt.

Dies bedeutet, daß es die Unternehmen selbst in der Hand haben, die Innovationskraft aller Mitarbeiter zu verbessern, z.B. indem sie eine kreativitätsfördernde Umgebung schaffen.

Ein weiteres interessantes Detail ist die altbekannte Aussage, daß Innovationskraft sich auch finanziell lohnt, weil z.B. Investoren Firmen nicht nach den Erträgen bewerten, sondern auch nach den in Zukunft erwarteten Erträgen.

Gregersen hat zusammen mit Kollegen eine Liste von innovativen Firmen erarbeitet, und kommt über seine Analysearbeit zum Schluß, daß die wichtigste Erkenntnis, die eine Firma haben kann, die Erkenntnis ist „Innovation ist wichtig, höre nicht auf innovative Produkte und Dienstleistungen zu erfinden“.

Für ihn sind die Faktoren Leute, Prozesse und die Firmenphilosophie bestimmende Faktoren, sowie die Haltung aller Mitarbeiter bis zum CEO, daß Innovation die Aufgabe von jedem Einzelnen ist.

Dies bedeutet, daß Unternehmen ein Klima des Aufbruchs schaffen sollten, in dem es normal ist, wenn sich Dinge ändern. Vielleicht ist die Erkenntnis, daß alles im Fluß ist, genau das gewesen, was bei Nokia gefehlt hat.

Weiterführende Informationen

Das Original dieses Artikels ist auf Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Folgeartikel zum Thema gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen.

In der Online Version des Artikels finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links:

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